Die Idee ist nicht neu, aber sie wird wieder neu diskutiert und hat gute Chancen, sich weiterzuentwickeln. Der Deutsche Feuerwehrverband prüft, ob mit dem System der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland und der damit verbundenen historischen Entwicklung die Voraussetzungen für den Status „UNESCO Kulturerbe“ erfüllt sind. Sollte das der Fall sein, würde mit der Unterstützung der Mitgliederverbände relativ kurzfristig ein Antrag eingereicht werden können.
Hintergründe
Gerade im ländlichen Raum stehen für Feuerwehraufgaben in der Regel keine Berufsfeuerwehren zur Verfügung. Abwehrender Brandschutz und Hilfe bei Unglücksfällen wird hauptsächlich durch ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute geleistet. Trotzdem funktioniert das System reibungslos, rund um die Uhr, Tag für Tag. Das unermüdliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehren lässt die Einsatzkräfte wenige Minuten nach dem Anruf bei der Notrufnummer 112 ausrücken. Und das muss mit dem Berufsleben vereinbart werden.
Die historisch gewachsenen Strukturen sind mehr als eine Sicherheitseinrichtung, sie sind ein Bestandteil der Kultur. Mit einer Anerkennung als UNESCO Kulturerbe bekäme das System auch die Wertschätzung in unserer Gesellschaft, die es verdient. Probleme, wie beispielsweise der Nachwuchsmangel, könnten somit besser angegangen werden.
Die Kriterien
Zu den Kriterien der UNESCO-Kommission gehören:
- eine in der Gesellschaft verankerte Traditionspflege
- eine historische Reflexion
- die Weitergabe von Können und Wissen
Gerade Praxis und Anwendung zeichnen das immaterielle Kulturerbe aus. Die Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland gehören möglicherweise schon bald dazu.