Gefahrgutunfälle und Naturkatastrophen

Immer häufiger wird die Feuerwehr statt bei Bränden bei Chemieunfällen oder Unfällen mit Gefahrgütern alarmiert. Auch durch Naturkatastrophen verursachte Einsätze gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Chemieunfälle

Wenn ein Gefahrguttransporter auf der Autobahn umkippt, es auf einem Industriegelände zu einer Störung im Betriebsprozess mit Auswirkungen auf die Umwelt kommt oder andere Chemieunfälle passieren, wird die Feuerwehr alarmiert. Ähnlich wie bei Bränden ist bei Unfällen mit Chemikalien und insbesondere mit Gefahrgut allgemein besondere Vorsicht geboten. Die Feuerwehren sind auch für solche Fälle ausgebildet und verfügen in der Regel über geeignete Gerätschaften. Insbesondere dann, wenn sich potentielle Gefahren in ihrem Einzugsgebiet befinden. Falls Fachleute oder Spezialgeräte nicht vorhanden sind, müssen Spezialisten oder Geräte entsprechend über die Feuerwehreinsatzleitstelle von benachbarten Feuerwehren angefordert werden.

Einsatzbeispiele

Wenn der Schwefelsäure-Tank auf dem Gelände einer Chemie-Firma beschädigt ist, so muss der Tank unter Umständen leergepumpt werden, um Gefahren für Mensch und Umwelt abzuwenden. Dass für einen solchen Einsatz Spezialwerkzeug erforderlich ist, versteht sich von selbst.

Die Feuerwehr wird auch auf den Plan gerufen, wenn aus dem Keller eines Seniorenheimes Ammoniak austritt. Unabhängig von der Ursachenforschung führt die Feuerwehr dann auch eine gründliche Reinigung am Einsatzort durch. Je nach Gefahrenlage kann es dabei auch zu Straßensperrungen kommen.

Wenn ein Gefahrgutlaster nachts auf der Autobahn aus welchen Gründen auch immer umgekippt ist, dann sind auch hier die Spezialisten von der Feuerwehr gefragt. Mit Schutzkleidung und den benötigten Hilfsmitteln sind sie so lange im Einsatz, bis das Problem behoben, das verunfallte Fahrzeug abgeschleppt und der Einsatzort gereinigt ist.

Naturkatastrophen

Auch dieses Aufgabenfeld liegt im Zuständigkeitsbereich von Feuerwehren und technischem Hilfswerk. Diese Einsätze können klein und überschaubar sein, zum Beispiel wenn nach einem Starkregen mehrere Keller vollgelaufen sind, muss die Ortsfeuerwehr ausrücken, um durch Auspumpen die größten Schäden zu verhindern. Auch in Überschwemmungsgebieten ist die Feuerwehr aktiv. Und das nicht erst, wenn die Überschwemmungen schon stattgefunden haben, sondern auch bei den Abwehrmaßnahmen, beim Bau von Deichen und anderen Schutzwällen.

Auch bei Sturmkatastrophen, wenn Bäume umfallen und Straßen blockieren oder Häuser beschädigen, ist die Feuerwehr zur Stelle. Auch Einsätze bei Erdbeben sind nicht auszuschließen. Auch zu Katastropheneinsätzen im Ausland hat der deutsche Feuerwehrverband Unterstützung geschickt, um den Einsatzkräften vor Ort tatkräftig zu helfen.

Vielfältige Aufgaben

Die Feuerwehren haben sich gerade in der heutigen Zeit zu einer sehr flexiblem Einsatztruppe entwickelt. Der Name Feuerwehr ist zwar geblieben, aber man ist für wesentlich mehr ausgerüstet und ausgebildet als nur für das Löschen von Bränden.