Alle vier Jahre finden die internationalen Wettkämpfe des CTIF statt. CTIF ist der Internationale Feuerwehrverband. Eingeführt wurden diese Weltmeisterschaften, die gerne auch als Feuerolympiade bezeichnet werden, 1961. Die letzte Veranstaltung fand im Sommer 2017 statt, fast 3.000 Feuerwehrleute aus 27 Ländern nahmen daran teil. Austragungsort war Villach im ōsterreichischen Kärnten.
Internationale Feuerwehrwettbewerbe
Diese Art der Wettbewerbe hat die längste Tradition. Basierend auf Wettkampfvorschriften, die im Jahre 1951 in Österreich eingeführt wurden, fanden 1961 die ersten Wettkämpfe in Bad Godesberg, nahe der damaligen deutschen Bundeshauptstadt Bonn, statt. Und seither entsenden die Feuerwehrverbände alle vier Jahre ihre aussichtsreichsten Teams, um sich im internationalen Wettkampf zu messen. Dabei sind zwei Disziplinen zu absolvieren, ein Löschangriff und ein Hindernis-Staffellauf.
Löschangriff
Eine Gruppe, bestehend aus neun Feuerwehrleuten, muss einen simulierten trockenen Löschangriff durchführen. Die Aufgabe besteht darin, eine Schlauchleitung von der Wasserentnahmestelle bis zum simulierten Einsatzort, symbolisiert durch zwei Strahlrohre, aufzubauen. Jeder Mannschaft stehen dabei die gleichen Geräte zur Verfügung, eine Tragkraftspritze, Saug- und Druckschläuche, Strahlrohre und weiteres Zubehör. Ein Kommandant koordiniert den Einsatz. Bewertet wird die Zeit, aber auch die Qualität der Umsetzung geht mit in die Bewertung ein.
Hindernis-Staffellauf
Insgesamt acht Teilstrecken von jeweils 50 Metern sind zu bewältigen, ein Strahlrohr wird als Staffelstab von Läufer zu Läufer übergeben. Aber nicht alle der acht Läufer haben die gleiche Aufgabe zu bewältigen: In einigen Abschnitten sind Hindernisse zu bewältigen. Im dritten Bahnabschnitt beispielsweise wartet ein Schwebebalken auf den Läufer, 60 Zentimeter hoch und sechs Meter lang. Für die Damen gibt es im vierten Abschnitt einen zweiten Schwebebalken, während die Herren im siebten Abschnitt eine 150 Zentimeter hohe Hinderniswand überwinden müssen. Eine acht Meter lange Kriechstrecke, bestehend aus einem Rohr mit einem Durchmesser von 70 bis 80 Zentimetern, erwartet den Schlussläufer oder die Schlussläuferin im achten und letzten Abschnitt, bevor der Staffelstab dann nach insgesamt 400 Metern Laufstrecke ins Ziel gebracht werden kann. Auch hier gibt es wieder Punkte von den Kampfrichtern, die zusätzlich zur gebrauchten Zeit mit in die Wertung eingehen.
Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe
Ab dem Jahr 1973 wurden dann auch die internationalen Feuerwehrsportwettkämpfe eingeführt, bei denen es sich um ein Ereignis im Bereich des Leistungssports handelt. Die drei erstplatzierten Mannschaften, Staffeln und Einzelwettkämpfer werden mit der internationalen Feuerwehrsportwettkampfmedaille ausgezeichnet.
Einzeldisziplinen sind der 100-Meter-Hindernislauf sowie bei den Männern auch der Aufstieg mit der Hakenleiter. Für die Mannschaften gibt es den „Löschangriff Nass“ und eine viermal 100-Meter-Feuerwehrstafette, bei den Frauen kommt noch eine Gruppenstafette hinzu. Die Disziplinen verlangen allen Teilnehmern Ausdauer und hohe Leistungsbereitschaft sowie Schnelligkeit und Geschicklichkeit ab.
Internationale Jugendfeuerwehrwettbewerbe
Für den Jugendbereich wurden ab 1985 auch die Jugendfeuerwehrwettbewerbe eingeführt, die im Abstand von zwei Jahren stattfinden. Hier kann sich der Feuerwehrnachwuchs mit internationalen Mannschaften vergleichen. Nach Villach im letzten Jahr trifft man sich nächstes Jahr in Martigny, im Schweizer Kanton Wallis.